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Die Ruinen von São Miguel das Missões

Die Ruinen von São Miguel das Missões

06-05-2025

Im Nordwesten des Bundesstaates Rio Grande do Sul, in der Kleinstadt São Miguel das Missões, erheben sich die majestätischen Überreste einer ehemaligen Jesuitenmission: die Archäologische Stätte São Miguel Arcanjo. Seit 1983 als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt, zeugt dieser Ort von einer Zeit, in der europäische Missionare und Guarani-Völker in einer blühenden Gesellschaft zusammenlebten, die Ende des 17. Jahrhunderts gegründet wurde.

Errichtet zwischen 1687 und 1750, war diese Mission Teil der Sieben Völker der Missionen, eines Netzwerks religiöser Siedlungen, das von Jesuiten auf damals spanischem Gebiet gegründet wurde. Auf dem Höhepunkt war São Miguel ein wirtschaftlich florierendes, architektonisch beeindruckendes und kulturell reiches Zentrum – geprägt von europäischem Einfluss auf indigene Traditionen.

Doch mit dem Guaraní-Krieg, politischen Spannungen zwischen Spanien und Portugal sowie der Ausweisung der Jesuiten endete diese Epoche abrupt. Im 19. Jahrhundert verlassen und geplündert, verfiel die Mission, bis 1925 mit Restaurierungsarbeiten begonnen wurde. Heute gilt der Ort als heilig für viele Guarani-Gemeinschaften der Region und wird als Symbol des kollektiven Gedächtnisses und kulturellen Widerstands wiederbelebt.

Foto : Leandro Kibisz via Wikimedia Commons

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